In meinem Buch „Bitte nicht jetzt!: Das Leben mit Ableismus, Rassismus und Trauer“ spreche ich darüber, wie rassistische und ableistische Strukturen ignorieren, wie eine behinderte Person Trauer verarbeitet – und wie diese Systeme die ohnehin belastende Erfahrung des Verlusts noch verstärken.
Wenn ein behinderter Mensch eine geliebte Person verliert, gibt es oft eine zusätzliche, tiefgreifende Angst: Die Angst vor der Institutionalisierung. Abhängig vom Alter und den individuellen Umständen steigt die Unsicherheit, ob man ohne den verstorbenen Partner oder die verstorbene Partnerin alleine zurechtkommen kann. Dabei geht es nicht darum, dass der Partner automatisch als Pflegeperson fungierte – sondern darum, dass gesellschaftliche Strukturen selten Alternativen bieten, die Autonomie und Unterstützung in Einklang bringen.
Doch die Ignoranz gegenüber dieser Realität ist nicht das Einzige, womit Schwarze und afrikanische Menschen in der Trauerbewältigung konfrontiert sind. Die Annahme, dass BIPoC Schmerz anders oder weniger intensiv empfinden als die dominante Gesellschaft, ist nicht nur falsch – sie ist zutiefst entmenschlichend. Diese Vorstellung führte dazu, dass mein Schmerz nicht ernst genommen wurde, dass meine Trauer als weniger bedeutsam betrachtet wurde und dass ich mich als nicht würdig genug empfand, von der Gesellschaft gehalten zu werden.
Ein weiteres Hindernis: Es gibt kaum BIPoC-Therapeut*innen, die sich auf die intersektionale Erfahrung von Rassismus, Ableismus und Trauer spezialisieren. Das bedeutete für mich, dass ich mit meiner Trauer und meinen mentalen Zusammenbrüchen alleine blieb. Während die dominante Gesellschaft über Trauerhilfen und psychologische Unterstützung verfügt, bleiben Schwarze behinderte Menschen oft auf sich selbst gestellt – ohne professionellen Raum, um ihre spezifischen Belastungen zu verarbeiten.
Diese unterdrückenden Mechanismen müssen sichtbar gemacht werden. Wir müssen darüber sprechen, wie Ableismus und Rassismus tief in den Strukturen der Trauerbewältigung verankert sind und was das für diejenigen bedeutet, die sich in einem doppelten Kampf um ihre Würde, ihr Wohlbefinden und ihren Platz in dieser Gesellschaft befinden.
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