Die Fassade der Wohltätigkeit: Wie Entwicklungshilfe Ungleichheit zementiert

Gesellschaften im Globalen Süden sondern vor allem der Aufrechterhaltung von Einfluss, Kontrolle und wirtschaftlicher Vormachtstellung des Globalen Nordens.

1. Gebundene Hilfe: Geld mit Bedingungen

Ein großer Teil der sogenannten Hilfe ist gebunden das heißt, sie darf nur unter bestimmten Voraussetzungen genutzt werden. Oft müssen die Empfängerländer Produkte, Dienstleistungen oder Berater:innen aus den Geberländern beziehen. Ein Großteil der finanziellen Mittel fließt also direkt zurück in die Wirtschaft der Geberländer.

👉🏼 Entwicklungshilfe wird so zur versteckten Exportförderung.

2. Schuldenfallen als geopolitisches Werkzeug

Viele Hilfsgelder werden als Kredite vergeben nicht als Zuschüsse. Diese Kredite führen zu einer massiven Schuldenlast für Länder des Globalen Südens, die ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit weiter einschränkt. Mit den Schulden kommen oft politische Auflagen: Deregulierung, Privatisierung, Sparmaßnahmen – alles unter dem Schlagwort „Strukturanpassung“.

👉🏼 Entwicklung wird zur Bedingung, nicht zur Befähigung.

3. Die NGO-Industrie: Hilfe als Karrieresprungbrett

Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist eine regelrechte NGO-Industrie entstanden: ein Netzwerk internationaler Organisationen, die in Entwicklungsländern operieren, oft mit wenig lokaler Einbindung und hoher Abhängigkeit von Geberstaaten. Viele NGOs sind dabei nicht unabhängig, sondern führen politische Interessen aus.

👉🏼 Wer „hilft“, bekommt Zugang zu lokalen Märkten, politischem Einfluss und Imagegewinnen.

4. Rufpflege statt Rechenschaft

Viele Länder nutzen Entwicklungshilfe auch als Instrument des Reputation Managements. Koloniale Vergangenheit? Menschenrechtsverletzungen? Kein Problem, ein paar Millionen Euro in Projekte, die auf Broschüren gut aussehen, und schon ist das globale Image poliert. Währenddessen bleibt die Rechenschaftspflicht gegenüber den betroffenen Communities unzureichend.

👉🏼 Nicht die Betroffenen dürfen bewerten, ob Hilfe wirksam, ist sondern die Geberländer selbst.

Was bedeutet das für uns und für euch?

  1. Wer über Entwicklung redet, muss über Macht reden
  2. Wer über Hilfe spricht, muss fragen: Wem nützt sie wirklich?

Die „Business of Benevolence“ ist keine Verschwörung, sie ist eine logische Folge kolonialer Kontinuitäten in einem globalen System, das Ungleichheit nicht nur erlaubt, sondern strukturell absichert.

Was wir stattdessen brauchen

  • 🛠️ Reparative Gerechtigkeit statt Wohltätigkeit
  • 📣 Lokale Führung statt externer Steuerung
  • 📊 Transparente Rechenschaft gegenüber betroffenen Communities, nicht nur gegenüber Geldgebern
  • 🔄 Einen Paradigmenwechsel von Entwicklungshilfe zu globaler Umverteilung

Fazit:
Die Frage ist nicht mehr: „Wie können wir helfen?“
Sondern: „Wie können wir Macht abgeben?“

Wenn dich dieser Artikel bewegt hat und du bereit bist, Entwicklungshilfe kritisch zu hinterfragen – nicht als Geste der Großzügigkeit, sondern als Werkzeug globaler Machterhaltung, dann lade ich dich herzlich zu meiner neuen Critical-Whiteness-Masterclass ein.

🧠 Thema: „The Business of Benevolence: Wie Entwicklungshilfe Ungleichheit aufrechterhält“
📅 Start: Mitte Oktober 2025
🧭 Für wen? Für alle, die beruflich oder persönlich mit NGOs, Bildung, Entwicklungspolitik oder globalen Gerechtigkeitsfragen zu tun haben und bereit sind, sich selbst und ihre Institutionen kritisch zu hinterfragen.

💥 In dieser Masterclass lernst du:

  • Wie Entwicklungspolitik historisch entstanden ist und wessen Interessen sie dient
  • Warum viele Hilfsprojekte koloniale Strukturen fortschreiben
  • Wie du deine eigene Arbeit oder Organisation dekolonialer und gerechter gestalten kannst
  • Warum Weißsein dabei nicht neutral ist, sondern strukturell geschützt wird

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