


Rassismus wird oft nur als moralisches oder soziales Problem diskutiert. Doch die Realität ist: Rassismus ist auch ökonomisch enorm teuer. Er schwächt Individuen, Gesellschaften und ganze Volkswirtschaften. Und gerade in einem Land wie Deutschland, das vor einer massiven demografischen Herausforderung

Die Auseinandersetzung mit Critical Whiteness erfordert nicht nur inhaltliche Expertise, sondern auch methodisch-didaktische Kompetenzen, um Wissen wirksam weiterzugeben. Viele BIPoC verfügen bereits über ein fundiertes Verständnis der Inhalte, stoßen jedoch an Grenzen, wenn es darum geht, dieses Wissen in strukturierten Trainings- und Workshopformaten umzusetzen.

NGOs, die mit Migrant*innen und rassifizierten Communities arbeiten, tragen besondere Verantwortung: Sie definieren Zugänge zu Ressourcen, gestalten Entscheidungen mit hoher Tragweite und wirken als Legitimationsinstanzen gegenüber Behörden und Öffentlichkeit. Wenn weiße (bzw. weiß gelesene) Mitarbeitende ohne Auseinandersetzung mit Weißsein, Privilegien und Sozialisation agieren, entsteht eine systemische Risikolage: gut gemeinte Hilfe reproduziert

Ein wiederkehrendes Muster in internationalen Organisationen
In meiner Arbeit mit internationalen Unternehmen und NGOs sowohl mit Neueinsteigern im Feld als auch mit langjährig erfahrenen Organisationen fällt mir immer wieder ein Muster auf:
Sobald Konflikte mit Partnerorganisationen im Globalen Süden auftreten, werden diese in der Regel als „kulturelle Missverständnisse“ gedeutet. Die vermeintliche Lösung:

Es klingt zunächst harmlos, sogar fürsorglich: Jemand sieht eine Person mit Behinderung und bietet spontan Hilfe an. Doch was oft gut gemeint ist, entpuppt sich im Alltag als unaufgeforderte Hilfe – und genau darin liegt ein tiefes Problem.
Denn unaufgeforderte Hilfe ist nicht neutral. Sie ist ein Ausdruck von Ableismus, also jener Haltung, die Menschen mit Behinderungen auf ihre Einschränkungen reduziert, ihre Fähigkeiten unsichtbar macht und

Vor kurzem machte ein Beitrag auf TikTok die Runde, in dem eine weiße Frau einen wichtigen Punkt klar benannte: Rassismus zerstört vor allem das Leben von Schwarzen Menschen und People of Color daran gibt es keinen Zweifel. Doch auch für weiße Menschen trägt Weißsein einen hohen Preis.
Die Frau beschreibt, dass viele weiße Menschen in westlichen Gesellschaften isoliert sind. In manchen Regionen, in denen über 90 % der Bevölkerung weiß ist, gibt ein Drittel der Menschen offen zu, keine einzige Freundschaft mit Personen aus der Globalen Mehrheit zu haben.

Wenn es etwas gibt, das Diskussionen über Rassismus in weißen Kontexten immer wieder lähmt, dann ist es die Unfähigkeit vieler weißer Menschen, über ihr eigenes individuelles Empfinden hinauszugehen. Statt strukturelle Mechanismen zu reflektieren, wird das Gespräch auf die Ebene persönlicher Gefühle und Einzelfälle gezogen. Dies ist kein Zufall,

In deutschen Unternehmen, NGOs und Institutionen hört man seit Jahren Schlagworte wie „Diversity“, „Equity“ und „Inclusion“ (DEI). Broschüren zeigen strahlende Gesichter unterschiedlicher Hautfarben, Geschlechter und Identitäten.

Warum sich viele BIPoCs in „Diversity“-Räumen nicht sicher fühlen
Kulturelles Unbehagen, Anti-Blackness und unausgesprochene Machtcodes in von weißen Institutionen gestalteten DEI-Strukturen
Theoretisch sollen Diversity-, Equity- und Inclusion-(DEI)-Räume sichere Orte sein Plattformen, auf denen marginalisierte Stimmen gestärkt und Machtverhältnisse hinterfragt werden.